„ENDSPIEL“

 

Ein Schauspiel von Samuel Beckett

zweisprachig (Deutsch/Englisch) gespielt von

ehemaligen Bewohnern des

Wiener Integrationshauses:

 

HAMM:

Abate Dejene AMBACHEW (Äthiopien)

 

CLOV:

Farzad MOJGANI (Persien)

 

 

 

BÜHNE:

Erich SPERGER

 

REGIE & BEARBEITUNG:

Manfred MICHALKE

 

 

 

 

Eine Co-Produktion des

WIENER VORSTADTTHEATERS

mit dem STADTLABOR KABELWERK

 

 

 

3. (Premiere) – 19. 6. 05

jeweils Mo. – Sa., 20.00 Uhr

KABELWERK

1120 Wien, Oswaldgasse 33 – 35

 

 

 

INHALT:

„Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende.“

Dieser Satz aus „Endspiel“ von Samuel Beckett ist als Leitmotiv - durchaus auch im

musikalischen Sinn - zu verstehen.

Die resümierenden Personen Hamm und Clov haben sich ihre eigene Welt geschaffen.

„Niemand hat je so verdreht gedacht wie wir“ antwortet Clov auf die Existenzfragen des

Hamm.Sie, und die von ihnen reflektierte Umwelt streben also dem Ende zu - das aber auch als Ausgangspunkt für eine bessere Welt interpretiert werden kann.

 

„Endspiel“ von Samuel Beckett entstand in den Jahren 1954 bis 1956,

die Uraufführung fand (in französischer Sprache!) 1957 im Royal Court Theatre in London statt. Der Originaltitel „Fin de partie“ wurde später mit „Endgame“ übersetzt.

Auf die Frage, wie denn dieses Endspiel gespielt werden sollte, antwortete Beckett selbst:

„Einfach spielen!“

 

ZUM STÜCK:

„Das Ende ist am Anfang, und doch macht man weiter.“

Aus: „Endspiel“ von Samuel Beckett

 

 

Nach Becketts „Warten auf Godot“ (2003) und Gorkis „Nachtasyl“ (2004) wird nun mit „Endspiel“ von Samuel Beckett der dritte Teil der Flüchtlingstrilogie des Wiener Vorstadttheaters unter der Regie von Manfred Michalke im Wiener Kabelwerk Premiere haben.

Das Wiener Vorstadttheater – integratives theater österreichs arbeitet auch hier wieder mit dem Stadtlabor Kabelwerk zusammen und zeigt in dieser Neuinszeniereung eine ungewöhnliche szenische Aufarbeitung des Textes mit absurden Bildern – zweisprachig (Deutsch/Englisch) gespielt von Bewohnern des Wiener Integrationshauses.

 

Die beiden Hauptdarsteller - Farzad Mojgani (aus Persien) und Abate Ambachew (aus Äthiopien) haben bereits an den beiden ersten Produktionen der Trilogie mitgewirkt und schließen nun nicht nur personell den Kreis:

„Warten auf Godot „ (2003) stand für die Unerträglichkeit der Existenz in einer „Warteschleife“ auf Gewährung legalen Aufenthalts.

Die Folgeproduktion –„Nachtasyl“ von Maxim Gorki (2004) bezog sich auf

die Realität dieser „Wartenden“ .

Die nun folgende Premiere von Becketts „Endspiel“ soll die Zukunftsaussichten dieser Menschen erahnen lassen. In diesem Sinne ist die Weiterführung auch wieder der Anfang: der Kreis schließt sich.

 

Diese Theaterarbeit steht also in direktem Bezug zu den vorhergegangenen Produktionen

und setzt am Ende keinen Punkt, sondern vielmehr einen Doppelpunkt.

Die Aufführungssprachen sind (wie schon bei „Warten auf Godot“) Deutsch und Englisch.

 

 

KURZBIOGRAFIEN DER MITWIRKENDEN

 

 

 

  • ABATE DEJENE AMBACHEW (Ham)

geb. 23.7.1974 in Äthiopien

Marathonläufer, politische Verfolgung, Friedenskämpfer,

UNHCR- Flüchtling etc.; Aufenthalt: Asylwerber §19 BAA.

hat vor 10 Jahren Äthiopien aus politischen Gründen verlassen und

8 Jahre als Flüchtling in Kenia gelebt. 2001 kam er als Teilnehmer beim Vienna City Marathon nach

Österreich und hat hier um Asyl angesucht. Die kontinuierliche Theaterarbeit seit der Erfolgsproduktion von „Warten auf Godot“ verbesserte seine Ausgangssituation, er erhielt 2004 einen positiven Asylbescheid.

Weitere Engagements: Liz King/Tanztheater im MQ

                                     Vor Sonnenaufgang/Burgtheater

 

 

 

  • FARZAD MOJGANI (Clov)

geb. 30.3.1982, Iran

Schüler, Matura abgeschlossen im Iran, Familie verfolgt aus religiösen Gründen (sind Christen), Vater im Gefängnis im Iran- kein Kontakt. Spielt gerne Fußball und möchte in Österreich studieren. Aufenthalt:Asylwerber § 19 UBAS

Hat vor 3 Jahren Teheran wegen der Situaton seines Vaters (Politiker, seit 10 Jahren in Haft) verlassen und lebt seither in Österreich.

Er gehörte ebenfalls dem Gründungsensemble an und konnte jetzt nach positivem Asyl-Bescheid seine Lebensumstände entsprechend verändern.

Weitere Engagements: Liz King/Tanztheater im MQ

                                    Vor Sonnenaufgang/Burgtheater 

 

 

·       MANFRED MICHALKE (Regie)
Schauspiel & Regisseur

Geb. 1954 in Wien

Engagements ab 1975 an Stella Kadmon’s Theater der Courage, Josefstadt, Volkstheater, Stadttheater Baden, u.a.

Regiearbeiten (Auswahl):

„Und sie legen den Blumen Handschellen an“ (Fernando Arabal), 1988, Graz

„Der Spiegelmensch“ (Franz Werfel), 1989, Graz

„Erste Österr. Behindertenpassion“/Mozart-Requiem, 1994, Retz

„Warten auf Godot“ (Beckett) / 2003, Kabelwerk Wien

„Nachtasyl“ (Gorki) / 2004, Kabelwerk Wien

Seit 1994: Gründung & Leitung des Wiener Vorstadttheaters – integratives Theater Österreichs